Echt jetzt?

Man kennt ja seine Pappenheimer auf den üblichen Gassirunden. Jeder hat so seine Macken und Merkwürdigkeiten (man selbst eingeschlossen), manchen begegnet man gerne, anderen geht man aus dem Weg. Und manche lassen einen wirklich ratlos zurück.

Ein Gespann fasziniert mich wirklich. Dalmatiner Higgins (Name geändert :-) und sein Frauchen. Higgins geht von Welpe an in eine Hundeschule. Leider in eine Hundeschule, in der man nicht viel lernt, ich kenne da einige Kunden. Ich würde nicht dafür zahlen...
Der Hund ist jetzt fast 2. Kürzlich meinte Frauchen zu mir: "Im Frühling, wenns wärmer wird, üben wir mal Leinenführigkeit! Das ist für Dalmatiner besonders schwer, weil es Zughunde sind!" Ach so.

Higgins geht also immer ohne Leine und sprintet voll Stoff frontal auf alle Hunde zu. Über weite Entfernung. Und nicht mit nettem Spielgesicht, sondern so richtig rüpelig-unhöflich-kackdreist und distanzlos. Der will nicht spielen, sondern ärgern. Und zwar auch an Stellen, wo man das nicht haben muss, mitten auf der schmalen Fußgängerbrücke über die Bahngleise zum Beispiel. Oder auf der Straße.

Blacky kann ihn nicht leiden und verzieht sich immer hinter mich. Also muss ich den Kerl blocken, schließlich soll sich der Pudel ja auf mich verlassen können. Ich will nicht, dass er sich irgendwann mal deutlich wehrt oder selbst anfängt, nach vorne zu gehen.

Heute morgen habe ich mir dann mal ein Herz gefasst und die Sache angesprochen. Es entspann sich folgender Dialog:

"Meinst du nicht, du könntest Higgins mal ein bisschen zurückhalten?"
"Wieso?"
"Wenn er so auf andere zustürmt, kann das echt mal schief gehen!"
"Aber das machen doch viele Hunde so!"
"Irgendwann reicht es einem aber vielleicht mal und Higgins kriegt was auf die Mütze!"
"Aber der Blacky macht doch nichts!"
"Aber er findet das total blöd."
"Ach, bis jetzt war das doch immer ok!"
"Aber es ist einfach unangenehm und sieht bedrohlich aus!"
"Aber doch nur für Menschen!"

Na dann. Schönes neues Jahr auch...