Kompaniiiieee Haaalt!

Es kann ja jeder machen wie er will. Es gibt so viele Hundeerziehungsmethoden, manches ist einfach Unsinn, manches passt einfach nur nicht zu jedem. Zu mir passt es eindeutig nicht,  bei jeglicher Sichtung von Fahrrädern, Hunden, Menschen, Pferden, UFOs oder dem Yeti den Hund sofort ins Sitz zu befehlen und abzuwarten, bis sämtliche mobilen Elemente unserer Umwelt an uns vorbeigezogen sind. Nervt mich einfach kolossal, wie ich bei einem gemeinsamen Spaziergang zu dritt unlängst herausfinden durfte.
Ich gehe gerne mit anderen Spazieren, ich finde es immer eine gute Übungssituation und man kann unheimlich viel lernen. Vorbildfunktion haben für mich die Menschen, die unaufgeregt mit ihrem Hund kommunizieren, präsent sind, den Hund zwar stets im Auge haben, aber weder ständige Kontrolle ausüben noch Aufhebens um alles machen. Wo man eine Verbindung und gegenseitiges Vertrauen spürt. Da reicht es dann, den Hund leise herbeizurufen, ihm zu signalisieren "Bleib bei mir" und einfach ruhig seines Weges zu gehen. Der Hund fühlt sich sicher, und der Yeti auch... (und nichts spricht dagegen, die Leine dran zu machen, damit z.B. Kinder oder andere Hundehalter wissen, dass man den Hund definitiv unter Kontrolle hat). Das ist es, was ich will. So soll es sein. Es ist ein langer Weg dahin, aber immer öfter habe ich das Gefühl, dass Blacky und ich zumindest am Anfang dieses Weges stehen.
Umso irritierender fand ich es dann, jede, wirklich jede Begegnung mit allem und jedem mit einem "Achtung! Yeti!" und an die Seite gehen und Sitz und Platz und sei ruhig und Leckerlie und und und zu einem weltbewegenden Ereignis zu machen. Mag sein, dass es "pöbelige" Hunde beruhigt oder kontrollierbarer macht - ich persönlich zweifle daran. Pöbeln hat immer mit Stress zu tun, und Stress wird durch Bewegung besser, aber beim Stillhalten schlimmer und entlädt sich dann eher in Bellen und Aufregung. Der Hund kann den "Yeti" viel länger fixieren - die Vorstufe zum Pöbeln. Und der Mensch ist in Bewegung interessanter als wenn er herumsteht, Leckerlie oder nicht.
Nein,  mein Mantra bleibt Weitergehen Weitergehen Weitergehen - besonders, wenn es schwierig wird. Oder wenn ich einfach mal irgendwo hin will. Sonst käme ich hier bei schönen Wetter überhaupt nicht vorwärts.
Trotzdem war das natürlich eine gute Übungsgelegenheit. Man kann nie genug Platz üben...

3 Kommentare:

  1. Nun, wir lassen Socke bei Joggern, Fahrrädern und spielenden Kindern auch sitzen, stellen uns vor Socke und lassen die genannten vorbeiziehen. Mal gibt es ein Leckerchen, meist eine verbale Bestäting Gut gemacht oder einen Streichler.

    Wir haben damit gute Erfolge und merken, dass Socke mittlerweile gar nicht mehr so extrem reagiert. Daher ist es für uns der richtige Weg. Aber, wie Du schon sagst, jeder wie er mag....Vielleicht auch für uns der beste Weg, weilwir damit am Besten klarkommen, soll heißen, weil wir dies in den meisten Situationen hinbekommen. Weitergehen ist manchmal schwer, wenn eine Gruppe Fahrräder kommt...


    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke.

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  2. Eigentlich würde ich dir zustimmen – weitergehen ist für den Hund wahrscheinlich am stressfreisten und ein Anschau-Kommando kann man ja trotzdem geben, um Pöbeln vorzubeugen. Aber seit ich öfter in einem Gebiet spazieren gehe, wo zu bestimmten Tageszeiten relativ viele streitsüchtige Rentner unterwegs sind, musste ich feststellen: Ein Hund im Sitz oder Platz wirkt Wunder!

    ("Der ist aber gut abgerichtet" ist jetzt zwar nicht das Kompliment meiner Wahl, aber wenn's mir und meinen Hunden Stress erspart... :D)

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  3. Das ist richtig. Ich lasse Blacky immer dann absitzen, wenn ich demonstrieren will, dass mein Hund "brav" ist, weil jemand ängstlich wirkt, oder schon böse schaut oder so. Oder ich leine an.
    Mir gehts hier um die Wirkung auf den Hund... da habe ich Zweifel am Sinn der Übung.

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Danke! Ich werde den Kommentar so bald wie möglich lesen und freischalten.