Man macht ja so seine Erfahrungen mit heranwachsendem Junggemüse, in
meinem Fall mit Pferden und natürlich Menschen. Erstaunlicherweise ist
bei der dritten Säugetierspezies, mit der ich es zu tun habe, alles
ganz anders....
Junge Menschen und junge Pferde können gar nicht
genug Bewegung bekommen. Kinderärzte warnen vor Bewegungsmangel, und ein
Pferd, dass nicht mit viel Auslauf und Spielkumpeln aufwachsen durfte,
wird später nicht die starken Knochen, Sehnen und Gelenke haben, die es
für seinen Job als Reitpferd braucht. Völlig klar: der Bewegungsapparat
muss trainiert werden!
Aber nicht beim Hund? Hier soll die 5 -
Minuten - Regel gelten: 5 Minuten Spaziergang pro Lebensmonat. Für unser
Pudelchen wären das gerade man 15 Minuten Zeit zum Rennen, Toben und
Welt entdecken, bevor es wieder nach Hause geht. Reicht das?
Ich finde, nicht. Wenn der Bewegungsapparat eines Welpen dem
normalen, freien Bewegungsdrang nicht genügen kann, dann frage ich mich
wirklich, was der Mensch aus manchen Hunderassen gemacht hat...
Natürlich
gehen wir nicht stundenlang spazieren. Körperlich, aber vor allem
mental kommt ein Welpe ja tatsächlich schnell an seine Grenzen. Ich
finde es aber wichtig, dass ein Lebewesen diese Grenzen auch selbst
erleben darf und zu zeigen lernt. Wenn Blacky müde wird, schmeisst er
sich hin und zeigt: ich brauche eine Pause. Dann wird er ein Stück
getragen oder wir sitzen im Gras und knuddeln, bis er von selbst wieder
weiter schnüffeln, buddeln und rennen will. Ab und zu wird ein Stück an
der Leine gelaufen, wir treffen andere Hunde oder es geht mal in die
Stadt. Und nach jedem Ausflug ist der Hund rechtschaffen müde und pennt
erst mal tief und fest. Drinnen wird entspannt und in aller Ruhe das
Erlebte verarbeitet.
Wären wir immer nur 15 Minuten draussen, wäre
der Hund nachher gerade erst richtig wach und würde in der Wohnung
aufdrehen. Oder man lässt den Zwerg eben noch alleine im Garten spielen,
dann ist er ja auch draussen... davon halte ich aber irgendwie gar
nichts. Gemeinsame Streifzüge festigen die Bindung und zeigen dem Hund,
zu wem er gehört - alleine im Garten lernt er nur, am Zaun zu bellen und
sich Blödsinn gegen die Langeweile auszudenken. Dann lieber zusammen
tolle Sachen erleben - auch, wenn es, mit Pausen, 45 Minuten sind.
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