Man macht sich ja über alles Gedanken (ich zumindest), auch über die
richtige Art, den eigenen Hund mit Artgenossen zusammenzubringen. Wir
gehen da ganz unterschiedliche Wege!
Ich hege eine gewisse Skepsis gegenüber Welpenspielstunden. So ganz sinnvoll erscheint es mir nicht, eine Horde Kindergartenkinder ohne Erzieher/in sich selbst zu überlassen...
... mit meiner Tochter hätte ich das jedenfalls nicht gemacht.
Trotzdem: das Toben mit Gleichaltrigen ist einfach ein Riesenspaß, den
ich Blacky auch nicht vorenthalten will.
In "unserer" Welpengruppe
wird man nicht schief angeschaut, wenn man seinen Hund abschirmt oder
mal ein allzu wildes oder einseitiges Spiel beendet. Das ganze läuft
kontrolliert ab und es wird geschaut, dass die Hunde zueinanderpassen.
Die kleinen "Kampflabbis" (die am liebsten stundenlang knurrend
aneinanderkleben) sind z.B. nicht so Blacky Fall, aber mit Goldiemädel
Chaya liefert er sich zärtliche Rangeleien.
Trotzdem: sofort machte sich im Alltag eine
ausgeprägte "Ich will Spielen" Haltung bemerkbar - jeder Hund muss toll
sein! Ich mag es aber gar nicht, wenn mein Hund zu jedem anderen
hinzieht und finde aufdringliche Tutnixe eine Zumutung. Gesunden Respekt
vor anderen Hunden und eine höfliche Distanz lernt ein Welpe aber nicht
von anderen Welpen, sondern von souveränen, erwachsenen Hunden.
Also:
Unser erstes Date mit der Gassi-Gruppe. Klein-Blacky traf auf vier
andere, erwachsene Hunde, Rüden und Hündinnen. Alle viel größer als er.
Frauchen: Herz in den Kniekehlen. Hund: Begeistert!
Die großen (und ein Dogge/Ridgeback-Mix ist GROSS) haben das Baby
augenscheinlich gar nicht weiter beachtet. Ein ganz kurzes Abchecken am
Anfang (Rolle rückwärts beim Pudel), das wars. Man musste schon genau
hinschauen, um zu sehen, wie subtil die Hunde miteinander umgehen. Es
brauchte nur einen diskreten Rempler, damit der Kleine wusste: Besser
nicht mittenrein geraten. Danach wurde er nicht weiter beachtet, aber
auch nicht verjagt, durfte einfach bei den Großen mitlaufen und mittoben
und fand es toll. Und ich bin sicher, er hat viel gelernt dabei.
Für
mich ganz auffälliger Unterschied: nach dem Spiel mit den Großen wirkte
mein Hund auf mich weniger aufgepuscht als nach dem Welpentoben.
Einfach nicht so "über der Uhr".
Das Kontrastprogramm: ein Spaziergang mit zwei Chihuahua-Mädels. Eine
ängstlich, eine durchaus selbstbeswusst, aber beide winzig. Eine tolle
Gelegenheit für Blacky, zu lernen, dass man sich kleinen Hunden
gegenüber anders benehmen muss. Rücksicht gegenüber Kleinhunden und
deren Besitzern finde ich extrem wichtig! Schon ein freundlich gemeinter
Pfotenhieb eines großen Hundes kann einen Kleinen verletzen oder ihm
Angst einjagen. Ich wünsche mir einen Hund, der weiß, wie man sich
Kleinen gegenüber zu benehmen hat und habe mich sehr über die
Übungsmöglichkeit gefreut! Und Übung war nötig...
Obwohl Maggie,
die mutige der beiden Chis, sauber kommunizierte: "Halt Abstand!"
musste ich immer wieder selbst eingreifen und meinen Hund deutlich
abblocken (die beiden liefen die meiste Zeit frei). Es hat gedauert -
die Erwartung, dass alle Hunde unbedingt spielen wollen, ist v.a. durch
die Welpengruppe riesig. Umso wichtiger, dem Hund auch klar zu machen,
dass es eben nicht unbedingt so ist. Und auch ohne wildes Spielen ist
ein gemeinsamer Spaziergang positiver Sozialkontakt - und am Ende
konnten alle drei, sogar die ängstliche Lisa, frei laufen und Blacky
liess die Damen (einigermassen) in Ruhe.
Drei spannende, gänzlich
verschiedene Begegnungen. Alle lehrreich, alle toll. Dazu bieten
natürlich die täglichen Hundesichtungen viel Gelegenheit zum Üben. Da
gilt bei mir: offline Spielen nach Absprache, an der Leine: Kein
Kontakt, weitergehen, fertig! Aber das ist eine andere Geschichte....
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