Anti-Jagd-Tagebuch

Ich bin so schreibfaul... alles nur, weil ich beruflich ein großes Schreibprojekt habe und entweder daran schreibe und keine Lust habe zu schreiben... na ja, nur zur Erklärung.

Trotzdem mal schnell ein paar Worte zum Stand unseres Trainings.

Da Blacky sich milde jagdlich interessiert zeigt (Besitzer "richtiger" Jäger würden sich wohl totlachen...) haben wir fleissig geübt. Und tatsächlich, tataaa, mit Erfolg. Warum überrascht mich das?


Ich bin ein "ich hab's kapiert" - Lerntyp. D.h. meine Stärke ist eher die schnelle Auffassungsgabe als das geduldige Einüben.
Es reicht aber nicht, Informationen aufzusaugen und die besten Tipps umzusetzen. Bis sich Erfolg zeigt, dauert es trotzdem. Das ist es, woran so viele Hundehalter ja scheitern - der "Aber ich habe ALLES ausprobiert!" Effekt. Tja, halt nicht ausdauernd genug.
Es war auch für mich hart, imm er weiter zu üben und zu üben und zu belohnen und zu belohnen - bis man dann endlich merkt, ja, es tut sich was.

Ich habe mich ja für den Weg entschieden, das gewünschte Verhalten intensiv zu clickern. Verstärkt wurde also das Einhalten eines ca. 10 Meter Radius, teilweise mithilfe einer Schleppleine, die Rückorientierung, der Blickkontakt. Und vor allem das Verharren und das Zu-Mir-Schauen bei Sichtung.
Als Kommandos ein "Stopp", "Weiter" und natürlich der Rückruf. Wieder und Wieder und Wieder.

Ausserdem die Pfeife, klassisch konditioniert auf Leberwurst.

Für Durchstarten sowie Weg verlassen gibts auch ein Abbruchsignal - "Nein" oder "EhEh" (Klar wäre es besser nur EIN Signal zu üben, aber tja....), natürlich gefolgt von Belohnung für das Alternativverhalten.

Ausserdem haben wir viel an der Impulskontrolle geübt. Bei Bällen etc. fällt Blacky das nicht schwer - Bälle sind aber halt auch nicht sonderlich interessant für ihn. Es musste einiges her an Spielzeug, um Sachen zu finden, die er wirklich toll findet.

Und der Erfolg?

Auf dem Weg bleiben klappt inzwischen sehr gut. Statt abzudüsen und ne Ehrenrunde zu drehen, steht Blacky kurz vor dem Wildwechsel, guckt, guckt mich an, geht auf "Weiter" weiter - yeah!

Radius einhalten, Blickkontakt und Rückruf sind sehr viel besser geworden. Auch der Rückruf, wenn er sich festgeschnüffelt hat, wird langsam besser, das ging ne Weile gar nicht - Riechen und Hören gleichzeitig scheint nicht so einfach zu sein.

Vögel, die sehen wir andauernd, sind ein gutes Übungsobjekt, und da klappt das Anzeigen und zu mir schauen schon wirklich gut.

Noch kann ich mir nicht vorstellen, dass Blacky mal einem flüchtenden Reh einfach gelassen hinterherschaut - aber vor ein paar Monaten hat er auch noch keine fetten Raben aus drei Metern Entfernung anschauen können. Wer weiß!

Gestern ist er mir im Wald vom Weg ab gesprintet, voll losgedüst, im Spring- und Lauer Modus *shitshitshit*... PFEIFE.... und der Hund dreht um und kommt. Dafür gab's alles was in Leberwursttube drin war.

Insgesamt, ja, es geht voran. Sicher auch, weil Blacky einfach erwachsener wird. Ende Juni sind wir beim Anti-Jagd-Seminar und ich bin gespannt, was wir da noch alles lernen.


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