Verbote

Er möchte doch nur herumschnüffeln! Er liegt aber so gerne unter dem Tisch! Oder der Klassiker „Der will nur Spielen!“ Es ist ganz erstaunlich, wie schwer sich viele Hundebesitzer damit tun, einfach mal was zu verbieten. Auf die Idee, den Hund einfach mal nicht schnüffeln zu lassen, kommen viele Leute einfach gar nicht.


Dasselbe spielt sich ab, wenn der Hund nicht mehr zu jedem Artgenossen rennen soll, um zu spielen. Oder wenn man ihm bevorzugte Liegeplätze entziehen will: „Er liegt doch so gerne im Flur!“
Das lässt sich endlos forsetzen und reicht bis „Er jagt doch so gerne die Vögelchen“ oder „Er passt doch so gerne im Garten auf“. (Nur auf Nimmerwiedersehen den Hasen hinterher soll er dann doch nicht, und das Gebell im Garten wird langsam den Nachbarn zuviel.) Vielleicht steckt ein bisschen der Wunsch dahinter, dass der Hund eben einfach glücklich sein soll. Er ist doch nur zu unserer Gesellschaft da, er muss doch nicht arbeiten, nie erwachsen werden, darf sein Leben einfach nur geniessen. Klingt super. Stellen Sie sich mal vor, was das für ein Leben ist – ohne Sinn, ohne Aufgabe, ohne Struktur. Eine Weile mag das vielleicht ganz toll sein, aber dann? Ich bin überzeugt davon, dass auch Hunde zufriedener sind, wenn sie wissen, wo sie hingehören und was von ihnen erwartet wird. Genau wie wir Menschen, genau wie jedes soziale Lebewesen.

Regeln und auch gewisse Einschränkungen gehören zu jeder Erziehung und zum Zusammenleben in einem funktionierenden Sozialverband einfach dazu. Niemand findet es ganz furchtbar, dass ein Kind in seinem Bett schlafen soll, in die Schule gehen muss und anderen Kindern nicht die Spielsachen klauen darf. Ob es lieber auf dem Sofa schlafen und den ganzen Tag fernsehen möchte, halten wir nicht für relevant. Klar, denn Kinder können ja nicht wissen, was gut für sie ist. Hunde aber schon? möchte man da fragen.

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