Das sollte man bei aller Streiterei über Fell und Beinlänge nicht vergessen.
Was kann man tun? Zuerst natürlich: Keinen Hund einer solchen Rasse kaufen. Eine Rasse, bei der man als Züchter betonen muss, die eigenen Hunde seien "freiatmend"? Finger weg! Allein, dass es so ein Wort überhaupt gibt, löst doch Brechreiz aus - "Mein Hund kann frei atmen" - Na Toll!
(Natürlich ist der Welpe beim Kauf freiatmend - erst wenn die Organe ausgewachsen sind, manifestiert sich das Problem. Und selbst wenn der eigene Hund atmen kann - will man die weitere Zucht solcher Hunde unterstützen?)
Also: Nicht kaufen; Kaufinteressenten, wenn sich die Möglichkeit bietet, zum Informieren und Nachdenken bewegen - und noch etwas kann man tun!
Die kurznasigen Hunde sind eine Mode, ein Trend - das sieht man gut daran, wie häufig sie unter den tierischen Social Media Stars vertreten sind. Also: klickt kein "Like" mehr unter ach-so-süsse Bildchen von Qualzuchten!
Es gibt so verdammt viele Leute, die eine Hunderasse nur kaufen, weil sie gerade "in" ist, weil man sie überall sieht, weil Lady Gaga so einen hat - man kann diesen Trend nur durch gnadenlose Nicht-Achtung stoppen.
Die Bilder der gequälten Kreaturen sind überall. Wenn jedes Mal Hunderte oder Tausende Menschen Protest-Mails bei Werbetreibenden landen, dann verschwindet die Werbung mit Mops oder Bulldogge (hoffentlich) ganz schnell - und mit ihr die Mode.
Tierärzte fordern: Stoppt die Werbung mit Qualzuchten
Gleiches gilt für Verlage, Zeitungen, Internetportale, die ihre Artikel mit Fotos der Modehunde illustrieren - wie hier. Warum muss jeder zweite Artikel über Hunde mit einem Mops oder einer französischen Bulldogge bebildert werden? Bullshit! Das erzeugt einen Anschein von Normalität - dabei ist an Hunden ohne Nase, die keuchen, japsen, schnarchen und röcheln NICHTS normal. Gar nichts!
Sogar "Deutschlands größtes Hundeforum" begrüßt seine Leser mit einem Bild, auf dem zwei "Frenchies" drauf sind.
Wer meckern möchte: info@dogforum.de
PS:
Ich spare mir den ganzen Sermon: Es gibt auch gesunde Bulldoggen... nicht jeder Mops... es gibt Bemühungen der Züchter... der individuelle Hund ist trotzdem ganz toll... aber der super Charakter... Geschenkt.
Ich möchte niemanden persönlich angreifen. Ich hoffe, dass es jedem einzelnen bereits existierenden Mops oder Frenchie gut wie möglich geht, dass er geliebt wird und dass er ein gutes Leben hat.
Aber Bitte, Bitte: Fördert nicht die weitere Zucht solcher Hunde. Und wenn dann die Rasse ausstirbt, weil es nicht mehr genug gesunde Hunde gibt, um sie zu retten - dann ist das wohl tatsächlich besser so.
Erst gestern traf ich eine Familie, die einen Tibet Terrier bei einer anerkannten Hundevermehrerin gekauft haben und sich auf den Einzug freuten. Ich wünschte mir mehr Umsicht und eine bessere Information vor der Anschaffung des Hundes seitens der Käufer.
AntwortenLöschenIm Übrigen würde ich mir vom VDH mehr Durchgreifen wünschen und von den Züchtern ein Umdenken. Würden sie gesund gezüchtete Hunde nicht viel besser verkaufen können, als kranke Hunde?
Der Tibet Terrier gilt als Qualzucht. Ich denke, dass es für den Hund zur Qual wird, wenn man sein Fell nicht richtig pflegt, sondern schert und damit kaputt macht, einschließlich der folgenden Hauterkrankungen. Pflegt man dann die Hängeohren nicht richtig, dann ist das leben eine Qual.
Es ist sicher ein heikles Thema, aber es ist sicher nicht leicht hier pauschale Aussagen zu treffen. Manches lässt mich nur den Kopf schütteln.
Viele nachdenkliche Grüße
Sabine mit Socke
Den Tibet Terrier hätte ich als Qualzucht jetzt nicht auf dem Schirm gehabt...
AntwortenLöschenEs ist ein weites Feld, das stimmt. Pauschale Aussagen über Qualzuchten sind schwierig, aber bei Brachyzephalie sehe ich inzwischen keinen Spielraum mehr.
Guten Morgen,
AntwortenLöschenich bin kein FBprofi und weiß deshalb nicht, wie ich die Nachricht in unserer Mittelpudelgruppe an Sie übermitteln kann. Zum Thema auch:
http://www.lumpi4.de/der-umgang-mit-kurznasigen-rassen-im-vdh/
Liebe Gruß Katja (auf FB Marein) Otto