Erziehung und Management

Ich bin ja - wie jeder weiß, der hier mitliest - der Meinung, dass Blacky ein außerordentlich unkomplizierter Hund ist. "Brav", wie man immer so schön sagt. Liegt es an ihm - kann "nicht die Wohnung zerstören" angeboren sein? Liegt es mir, bin ich ein Hundeerziehungssupertalent? Dreimal kurz gelacht. Ganz sicher nicht. Ich denke, zu einem guten Teil liegt es daran, dass ich versuche, mir das Leben nicht unnötig schwer zu machen.  Nicht alles ist Erziehung - manches ist auch einfach Organisation.
Anlass für diese Überlegung: Ein Gespräch gestern mit einer Hundebesitzerin. Deren Hund: 1 Jahr alt, Auslandstierschutz, seit 2 Monaten in der Familie. Thema: Weihnachstbaum. Genauer: Die Frage, wie der Hund wohl auf den Weihnachtsbaum reagieren wird? Und wie man den Hund wohl dazu bringt, den Weihnachtsbaum in Ruhe zu lassen?
Ich also erklärt, dass ich den Weihnachtsbaum auf einen Tisch gestellt habe, ganz unten keine Kugeln und kein Lametta hängt, ich den Hund sowieso im Blick habe und das "Nein!" ja viel geübt wurde und eigentlich ganz gut sitzt... Äh, halt, darum geht es nicht, die Frage ist: Wie hält man den Hund davon ab, an den Weihnachtsbaum zu gehen, wenn er alleine ist? Wie lange? Ach so - 6 Stunden.
Puh, da kann man mit Erziehung ja nun gar nichts machen. Da hilft nur: Tür zu. Es würde mir ehrlich gesagt nicht einfallen, Blacky alleine im Wohnzimmer zu lassen (und schon gar nicht 6 Stunden). Er hat, wenn er alleine ist, den Flur und mein Schlafzimmer zur Verfügung. Und nicht das Wohnzimmer mitsamt all den Verlockungen, vom bodentiefen Bücherregal bis zum Weihnachtbaum, von den Meerschweinchen ganz zu schweigen. Auch, wenn er die Schweinchen wirklich nicht beachtet, den Baum nach 2 x "Nein!" auch nicht, noch nie ein Buch rausgezogen hat, alle Sofakissen noch leben...  Selbst wenn man den bravsten Hund der Welt hat: Wenn ich nicht dabei bin, kann ich nicht aufpassen. Also muss ich die Rahmenbedingungen so gestalten, dass einfach nichts weltbewegendes passieren kann. Man muss sich doch nicht alles extra-schwer machen - oder?

PS: Sehr witzig fand ich die Lösung einer anderen Hundehalterin: Der Weihnachtsbaum steht nicht im Wohnzimmer, sondern draussen auf der Terrasse. Man sieht ihn ja gut durch die Fenster!

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