Behaupte ich immer. Das Aussehen sollte zweitrangig sein. Zucht, die die Optik in den Vordergrund stellt, führt zu Übertypisierung und teilweise grotesken Auswüchsen.
Es stimmt auch, ich habe mir den Pudel nicht nach der Optik ausgesucht. Schließlich hatte ich ja dieselben Vorurteile im Kopf, wie die meisten Leute auch.
Trotzdem - zu behaupten, mir wäre das Aussehen egal, ist eigentlich ein bisschen gelogen.
Ich habe eine lange Negativ-Liste. Kurze Nasen, kurze Beine, massige Körper, Fellberge, faltige Gesichter, sehr groß oder sehr klein - würde ich alles nicht gerne wollen.
Gar nicht, weil ich die Hunde "hässlich" finde. Das ist nicht der Punkt. Ich kann verstehen, dass man einen Mops niedlich findet, oder Berner Sennen Hunde wunderschön. Tue ich auch.
Ich ganz persönlich kann einfach nicht etwas "haben wollen", was den Hund einschränkt oder belastet, was ihn daran hindert, Hund zu sein.
So viel Fell, dass er im Sommer keinen Schritt mehr laufen mag. Ein Körper, der für die eigenen Gelenke zu schwer ist, oder Knochen, die schon beim Spiel brechen können. Eingeschränkte Atmung, eingeschränkte Sicht durch Haare oder hängende Augenlider. Alles nicht so mein Fall.
Schön ist für mich ein mittelgroßer, leichtfüssiger Hund mit kurzem Fell und langem Fang - also das, was dabei herauskommt, wenn man der Natur ihren Lauf liesse, wie man bei Dingos und anderen verwilderten Hunden sehen kann.
Insofern habe ich also tatsächlich einen Hund, der meinen optischen Kriterien entspricht (in der Schur meiner Wahl...).
Nur das Lockenfell des Pudels passt nicht dazu, denn das wäre ohne menschliche Hilfe ein absolutes Überlebens-Hindernis. Und dass er keine Bürste machen kann, schränkt den Hund auch ein. Abstriche, die ich bereit bin zu machen, weil es zu meinen Bedürfnissen passt... und so hat jeder seine persönlichen Vorstellungen, was ok ist und was nicht, was schön ist und was nicht. Wo zieht man die Grenze?
Vielen Dank für diesen Artikel. Dafür, dass dir das Aussehen egal ist, hast du einen sehr schönen HundQ :) LG. Anna-Lena Yorkstädter
AntwortenLöschenKann Yorki nur beipflichten. Gute Wahl :-)
AntwortenLöschenBei uns hat die Optik wirklich immer nur einen ganz kleinen Teil ausgemacht - uns musste der Hund von seinem Wesen her ansprechen :) Deswegen sind alle unsere Hunde wohl optisch auch so verschieden. Wobei wir schon immer gesagt haben, dass wir nie einen kleinen Hund wollten ... bis vor fast 10 Jahren dann Damon die Ausnahme wurde - und wir haben gelernt, dass auch kleine Hunde große Herzen haben!
AntwortenLöschenWas einige Deine einschränkenden Kriterien angeht (Körper zu schwer für die Gelenke, viel Fell oder Sichtminderung durch Haare) so ist es zum Teil doch auch Sache der Halter zu verhindern, dass dem so ist - oder es sind leicht zu behebende Ding. Der Pudel muss ja auch geschoren werden.
Bei den besonders kurz gezüchteten Nasen und der damit verbundenen Schwierigkeit beim Atmen oder den übertrieben hängenden Augenliedern muss ich Dir aber zustimmen!
Zum Glück hat ja jeder andere Kriterien bei der Hundewahl!
Liebe Grüße,
Isabella mit Damon und Cara