Als für mich feststand, dass ich einen Pudel möchte, war ich überrascht, dass es 1. so schwer ist, einen ungeschorenen Welpen zu finden (ich mag die ausrasierte Schnäuzchen einfach nicht) und 2. dass es kaum noch mittelgroße, stabile, handfeste Pudel gibt. Ich fand nur zarte Zwerge oder richtig große Hunde über 60 cm, bei den eher wenigen Kleinpudelzüchtern gabs auch nur zierliche Hunde im unteren Maß, also unter 40 cm. Mit eigentlich zu klein. Was ich wollte, und schließlich auch fand, war ein "Mittelpudel" - kräftig und stabil wie ein Großer, etwa kniehoch, perfekt!
Von einer Pudelzüchterin musste ich mir allerdings sagen lassen, dass es überhaupt keine vernünftige Zucht, sondern "Vermehrerei" sei, Mittelpudel zu züchten, dass es diesen gar nicht gibt und man ihn auch nicht braucht.... nun, da bin ich anderer Meinung, und nicht nur ich. Wer Pudel mag oder Pudel züchtet, ist wohl mit einem Blick nach England besser beraten als hier in Deutschland oder gar Frankreich, dem Pudel-Mutterland.
Statt die begehrte und praktische mittlere Größe auf 35-45 cm einzugrenzen, ist im angelsächsischen einfach alles "Standard-Poodle" was größer als 38 cm ist. Das passt dazu, dass die wirklich kleinen Varianten auch zierlicher und zarter sind, und daher auch ein anderer Typ als der Standard-Pudel. So hat die Unterteilung viel mehr Sinn.
Und auch wenn ich weder Hundeausstellungen noch übertiebene Pudelfrisuren besonders toll finde, hat mir die Auswahl des "Best in Show" Siegers bei der Cufts 2014 doch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert - ein, so der Kommentator "spectacular Standard Poodle" hat den anderen die Show gestohlen. Zu sehen hier: Hier klicken für das Video auf Youtube.
Aber zurück nach Deutschland. Hier ist mein Hund kein "spectacular Standard Poodle", sondern neuerdings überhaupt kein Pudel mehr, denn: "Innerhalb der FCI dürfen zweifarbige mit dem Pudel verwandte Hunde nicht als Pudel bezeichnet werden" wurde offiziell verkündet. Liest man englischsprachige Quellen, z.B. ganz einfach Wikipedia, heisst es aber nicht nur: "Poodles have either a solid-colored or parti-colored coat" (also es gibt ein- und mehrfarbige Pudel) sondern sogar: "Parti-colored poodles are recognized in poodle history as the original coloring of the poodle" - also: die Pudel waren ursprünglich mehrfarbig. Auf englischsprachigen Seiten findet man viele Beispiele für mehrfarbige Pudel. Die "Dobermann-Zeichnung" wird als Phantom bezeichnet. Blacky ist demnach ein Black-Silver Phantom.
In Deutschland hab ich also einen mit dem Pudel verwandten Hund, der - wäre er ein Pudel - kein Kleinpudel sein kann, weil er zu groß ist, und kein Großpudel, weil er Kleinpudelvorfahren hat.
In England hätte ich einen Phantom-Standard-Poodle. Klingt doch viel besser - Spectacular, so to speak.
Wir haben auch so eine 'pudelähnliche' Phantom-Pudeline. Allerdings noch etwas unter Standard von der Größe her. Vielen Dank für den aufmunternden Beitrag. Black & Tans sind eben wohltuend anders. Und wohl wirklich ursprünglich.
AntwortenLöschenÜber den Unterschied zwischen Vermehrer und Züchter läßt sich in Dutzenden von Foren trefflich streiten. Für den Standardhörigen Züchter ist jeder ein Vermehrer der sich nicht an den Standard hält - für andere ist der ein Vermehrer der mehr als zwei Würfe im Jahr hat und nur auf "Produktion" aus ist. Eigentlich ist nur der ein Vermehrer, der eben ohne Rücksicht auf irgendwas Hunde vermehrt um sie zu verkaufen? Oder der, der "Ex und Hopp" züchtet? Hündin darf 2x werfen und wird dann weiterverkauft... die sogenannte Sanierung der Zuchtbasis? Oder- noch besser - die so "Zuchtrecht-Züchter" die ihre Hündinnen verkaufen und nur zum Werfen wiederkommen lassen ? Eine besonders lukrative Methode übrigens, du hast keinerlei Kosten und Probleme, mußt dich weder vorher noch im Alter um die Hündin kümmern und kassierst nur für die Welpen. Vermehrer?
AntwortenLöschenDa gab es gerade die Hauptzuchtwartin eines großen Klubs die der ratsuchenden Anfängerin sagte," wenn ich meine Hunde nicht loswerde dann gehen sie eben für kleines Geld - Hauptsache weg" ..... mal einen Wurf weniger zu machen, wenn die Nachfrage nicht da ist, steht wohl nicht zur Debatte. Aber sie gewinnt Preis auf Ausstellungen und ist "jemand" also käme niemand auf die Idee sie einen Vermehrer zu nennen.... wie immer kommt es auf die Perspektive an .
Danke für deine immer wieder kritischen Gedankenanstöße !
Und herzlichen Glückwunsch Blacky zum Gebortstag !
Karin Pohl