Intelligenz

Eine sehr interessante Einsicht aus der Lektüre dieses Buches :

Der entscheidende und wesentliche Unterschied zwischen Hund und Wolf liegt darin, dass der Hund eine völlig andere und neue Strategie entwickelt hat, Probleme zu lösen. Er wendet sich an den Menschen.
Das ist jetzt keine "ich habe mal drei Wochen lang Wölfe im Wildpark beobachtet" Erkenntnis, sondern wurde von den Verhaltensforschern um Ádám Miklósi in genauestens geplanten Experimenten beobachtet. Wenn junge Hunde und junge Wölfe vor dasselbe unlösbare Problem gestellt werden (Futter in einer Kiste), werden die meisten Hunde sich sehr bald hilfesuchend nach dem Menschen umsehen, während die meisten Wölfe (obwohl wie die Hunde vom Menschen aufgezogen) das nicht tun. Wölfe sind extrem viel hartnäckiger und eigenständiger als Hunde, Hunde bitten um Hilfe oder geben auf. Für den Hund ist im Laufe der Domestikation der Mensch und dessen Fähigkeiten zu einem wesentlichen Bestandteil seiner Überlebensstrategie geworden. Und wir dachten immer, wir hätten den Wolf gezähmt, damit er uns beim Jagen hilft... umgekehrt wird ein Schuh daraus!

Blacky ist auf jeden Fall ganz und gar Hund. Das erste, was er macht, wenn er ein verstecktes Leckerlie nicht gleich findet, sein Ball unter den Schrank gerollt ist oder irgendein aufgesammeltes Stück Vegetation irgendwo piekst, ist ein hilfesuchender Blick zu mir. Nix mit Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit - Hund ist er, durch und durch, zum selber Abmühen viel zu clever!

Übrigens stecken in dem Buch noch viel mehr spannende Geschichten. Es geht um den Stand der Forschung rund um den Hund. Was wissen wir überhaupt über die Entstehung des Haushundes? Was untersuchen Verhaltensbiologen und wie tun sie das?
Lohnt sich absolut, angenehm zu lesen und wird dabei dem wissenschaftlichen Hintergrund voll und ganz gerecht.

1 Kommentar:

  1. Ich muss ja noch einen Kommentar schreiben denn ich beobachte gerade mal wieder sehr sorgfältig eine ganze Welpenschar. Fast möchte ich meinen, es ist nicht angeboren sondern erlernt, das "Benutzen" von Menschen. Denn anfangs lösen sie schon ihre Probleme selber, aber je älter sie werden umso öfter geht der Blick zu mir und wenn ich dann diesen Hilferuf konsequent mißachte machen sie auch allein weiter. Der eine fängt früher damit an der andere später. Ein gutes Beispiel ist eine kleine Hündin der ich immer geholfen habe mit der Hundeklappe, weil sie diese einmal so blöd vor die Nase bekam und mir dann "Leid tat"(fatal!) Sie ist die einzige die es bis heute nichtmal versucht diese allein zu öffnen sondern mich winselnd anguckt und darauf wartet dass ich ihr helfe.
    Vielleicht ist sie auch nur ein Weichei, vielleicht habe ich ihr aber auch etwas beigebracht...... man weiß es nicht so genau.
    Liebe Grüße
    Karin

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Danke! Ich werde den Kommentar so bald wie möglich lesen und freischalten.